Sonntag, 11. November 2012

Ulla Hahn

Das wär ein Leben
                        
Ich bau mir mein Nest in der Achselhöhle
vom Mann mit dem Goldhelm. Geht er
so gehe ich bewegungslos mit. Krümmt er
den Leib tue ich aufrecht desgleichen.
Isst er sein Brot im Schweiss seines Angesichts
lieg ich betört von den Düften ihm
unterm männlichen Arm.
Seine Rede Ja Nein ist fraglos immer
die meine. Säe nicht ernte nicht: Er
nähret und kleidet mich doch. Nichts
verlangt er dafür als sein tägliches Quantum
Rosen dornenlos wind ich den Kranz ihm zwitschernd ums göttliche Haupt.

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